ADFC Marl "Radtour vom 11.10.2022"
Eine 35 km lange, leichte Feierabendtour "zur Siedlung Schüngelberg"
Tourenleitung: Horst Sablotny & Ulrike Myller
Radtourenbericht von der Feierabendtour "zur Siedlung Schüngelberg"
Kurz nach 16 Uhr machen wir uns auf den Weg nach Buer. Ideales Radelwetter. Die Siedlung Schüngelberg in Gelsenkirchen ist heute das Ziel. Wir sind zu viert.
Vom Marler Rathaus aus führt uns unser Weg zunächst nach Süden, ab dem Telgenbusch dann nach Westen. Westlich von GE-Hassel geht es wieder nach Süden, etwa parallel zur A52. Bald kommen das hohe Stahlkastenfördergerüst des Schachtes Hugo 2 und die Halde Rungenberg in Sicht.
An deren Fuß liegt die Siedlung Schüngelberg. Der ursprüngliche Teil wurde von 1897 bis 1919 nach Plänen des Zechenbaumeisters Wilhelm Johow errichtet. 1981 in den Besitz der THS (TreuHandStelle für Bergmannswohnstätten) übergegangen, wurden die ziemlich abgewohnten und nur noch schwer vermietbaren Wohnungen im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) Emscherpark 1989 – 1998 mit Hilfe von Fördermitteln des Landes NRW als bewohnergetragenes Projekt denkmalgerecht und sozialverträglich saniert. Zeitlich parallel wurde die Siedlung mit ihren 360 Bestandswohnungen um 220 Neubauwohnungen ergänzt. Architekt war der Schweizer Rolf Keller, Preisträger eines entsprechenden internationalen Wettbewerbs. (Quellen: Schilder des THS-Rundgangs in der Schüngelbergsiedlung; „Route der Wohnkultur“, Klartext Verlag, Essen 2010; Wikipedia)
Nach einer kleinen Runde durch die Siedlung haben wir die Gelegenheit, „das kleine museum“ zu besuchen und die vielen ausgestellten Zeugnisse und Gegenstände aus der Geschichte des Bergwerks Hugo, der Bergleute dort und der Siedlung Schüngelberg zu bewundern. Hennes Wilde, selbst Hugoraner, führt uns mit viel Humor und Sachkenntnis durch die Ausstellung. Wir alle erhalten zum Abschied auch noch eine kleine Portion echter deutscher Steinkohle. Angesichts der Turbulenzen auf dem Energiemarkt schon mehr als ein nostalgisches Andenken …
Der Rückweg führt uns am Berger See und Schloss Berge vorbei zum Hauptfriedhof, dann weiter zum Stadtwald, an dessen östlichen Rand wir uns nördlich halten. Wir lassen Resse rechts liegen und queren nördlich der Westerholter Straße den Golfplatz. Schloss Westerholt passieren wir, bevor wir durch das Alte Dorf Westerholt fahren. Bald sind wir auf der „Allee des Wandels“, die uns nach Langenbochum und über das sehr ansehnlich aufbereitete Gelände der früheren Schachtanlage „Schlägel & Eisen“ führt. Zwischen Langenbochum und Scherlebeck geht es nach Norden, durch die Ried, und dann sind wir auch schon wieder auf Marler Stadtgebiet. Die frühere Bahntrasse, jetzt Fuß- und Radweg, bringt uns, schon fast im Dunklen, vom Birkenkamp zum Lipper Weg. Von dort ist es nur noch ein kurzer Weg durchs Wäldchen zum Bahnüberweg an der Knappenstraße. Dort verabschieden wir unsere Gäste, die noch weiter nach Sickingmühle müssen.
(Text und Bilder: U. Myller/H. Sablotny)