ADFC Marl "Radtour vom 10.12.2022"
Eine 55 km lange, mittelschwere Fahrradtour "Durch die Haard nach Ahsen"
Tourenleiterin: Heike Kather
Radtourenbericht von der Radtour „Durch die Haard nach Ahsen"
Nun ist es doch fast über Nacht winterlich geworden. Die Temperatur bewegt sich bei -3 Grad und es ist feucht-dunstig. Daher bleibt auch nur noch die Hälfte der Teilnehmer „am Ball“ und wagt sich mit dem Rad in die Kälte.
Zunächst fahren wir am Loemühlenteich vorbei und durchqueren die Loe-Auen selbstverständlich im Schritttempo ohne allerdings spielende Kinder zu sehen. Von dort geht es weiter durch den Nonnenbusch und die Burg. Am Rand der Halde General Blumenthal in Oer-Erkenschwick vorbei gelangen wir schnell in die Haard. Nach einer kurzen Pause folgen wir dem Verlauf der Ahsener Allee, welche 5 km schnurgerade die Haard in West-Ost-Richtung durchquert. Diese soll in Zukunft wieder zu einer Birken-Allee werden.
Überhaupt soll das zum Naturpark Hohe Mark gehörende Waldgebiet wieder ökologisch aufgewertet werden. Nachdem bis ins 18. Jahrhundert alle umliegenden Gemeinden aus dem Ihnen zugeteilten Bereich alles herausgeholt hatten, war aus dem Gelände eine Heide geworden. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden dann schnellwachsende Kiefern und Fichten gepflanzt, um den Holzbedarf des Bergbaus zu decken. Das momentane Verhältnis 60 % Nadelholz, 40 % Laubholz soll nun standortgerecht wieder umgekehrt werden. Da 2/3 der Haard nun dem RVR gehören, kann dieses ohne die betriebswirtschaftlichen Zwänge erfolgen.
An der Redder Straße, welche von Datteln aus vorbei am Katenkreuz und Jammertal bis zum ehemaligen Standort des Haard-Schachts des Bergwerks General Blumenthal führt, halten wir kurz. 2015 wurden alle Bergwerks-Gebäude abgerissen und die Renaturierung begonnen.
Nun geht es vorbei an den ehemaligen Ahsener Fischteichen. Da der Gernebach ausgetrocknet ist und eine Wiederherstellung der Wasserflächen nicht gelang, übernehmen hier inzwischen Aubrac-Rinder die Landschaftspflege.
Unser nächster Haltepunkt ist die Schleuse Ahsen am Wesel-Datteln-Kanal. Von dort radeln wir weiter durch ein kleines Waldstück zum Haus Vogelsang, heute Sitz der HVG Grünflächenmanagement GmbH und Vogelsang-Stiftung. Seit dem Jahr 2021 kann auch hier „nachhaltig“ und klimaneutral geheiratet werden („Green Wedding“). Alle Einnahmen hieraus gehen an die Vogelsang-Stiftung.
Von hier aus fahren wir weiter nach Ahsen, um auch einen Blick auf die neue Ahsener Lippebrücke zu werfen, welche laut Plan im Frühjahr 2023 (mit einem breiten Fuß- und Radweg versehen) freigegeben werden soll. Seit 2018 war die alte Brücke (von 1922) gesperrt und es mussten weite Umwege in Kauf genommen werden.
Da fast allen kalt ist, wärmen wir uns im Ahsener Café Kiosk mit einem heißen Getränk auf. Danach fahren wir noch eine kleine Runde durch das Dorf und begeben uns dann auf dem Heimweg.
Wir überqueren den Kanal und kommen schnell wieder in die Haard. Die Wegstrecken sind in diesem Bereich etwas anspruchsvoller, werden aber von allen Mitradlern souverän durchfahren. Der Weg führt uns vorbei am Jammertal und Aschenbrocks Ort, einer Regenwasser-Untersuchungsstation des LANUV.
Am Barbarastollen halten wir noch einmal an und schauen uns das Mundloch an. Dann geht es weiter über den Haardgrenzweg, durch Sinsen, die Burg, Lenkerbeck und Hüls zurück zum Rathaus.
So endet eine erfrischende, entspannte Tour mit netten, wetterfesten und offroadtauglichen Mitradlern.
Text: Heike Kather
Fotos: H. Kather & B. Papenfuß